Kāma (Sanskrit काम, „weltlicher Genuss“, „Verlangen“) oft einseitig als „Lust“ oder „Sexuelles Verlangen“ übersetzt, gilt im Hinduismus als eines der vier Purusharthas, die „vier Lebensziele des Menschen“. Die weiteren drei sind
Vanamali Gunturu nennt als Reihenfolge der Bedeutung: Dharma, Artha, Kama und Moksha.[2]
Hindus lehnen weltliches Streben, Lust und Verlangen nach Wohlstand nicht als unmoralisch ab, diese sind jedoch den beiden anderen Zielen, Dharma und Erlösung, untergeordnet. Ist für das tägliche Leben die Erfüllung des Dharma das wichtigste Leitziel, so sind doch für das Leben als Haushalter auch Artha und Kama notwendig. Doch obwohl hinduistische Tradition und Gesellschaft einerseits die Legitimität von Kama anerkennen, gehört der Begriff auch zu den sogenannten „Sechs Feinden“, den Übeln, die der Mensch auf dem Weg zur Erlösung überwinden muss.